Immer wieder liest man etwas von der Colon-Hydro-Therapie, doch nur die wenigsten Menschen wissen wirklich, was es damit auf sich hat. Die Bezeichnung leitet sich aus den griechischen Begriffen colon für den Dickdarm und hydro für Wasser ab. Und das erklärt auch schon sehr gut, um was es sich bei der Colon-Hydro-Therapie handelt. Bei ihr wird der Dickdarm mit Hilfe einer speziellen Apparatur wirkungsvoll gespült. Dadurch wird der Darm nicht nur von Ansammlungen fester Stoffe gereinigt, sondern auch von krankmachenden Organismen befreit und in seiner natürlichen Funktion unterstützt.
Schon seit der Antike wird ausgeleitet
In der Naturheilkunde spricht man von Ausleitungsverfahren bei allen Methoden, durch die Stoffe aus dem Körper gezielt ausgeschieden werden. Dies kann über die Haut erfolgen, über das Blut, über den Darm usw. Auch das Erzwingen eines Brechreizes kann als Ausleitungsverfahren bezeichnet werden.
Schon seit der Antike verwendet man Darmspülungen und Einläufe, um schnell und wirksam Hilfe bei Verstopfungen, Vergiftungen und anderen Problemen zu bieten. Doch wurden über die Jahre neue Apparaturen und Verfahren entwickelt, die solche Darmspülungen nicht nur angenehmer machen, sondern auch die unangenehmen Begleitumstände vermindern. Außerdem schafft es die meist von Heilpraktikern angewendete Colon-Hydro-Therapie nicht nur das leidige Problem Verstopfung zu lindern, sondern auch viele andere gesundheitliche Probleme. Dazu gehören Störungen des Immunsystems genauso wie Hautprobleme, Blähungen, Müdigkeit und andere.
Der Ablauf einer Colon-Hydro-Therapie
Die Colon-Hydro-Therapie hat gegenüber anderen Verfahren der Darmspülung viele Vorteile. Sie ist weit entfernt von dem düsteren Image, das Klistieren und Einläufen anhaftet. Ganz im Gegenteil ist eine Sitzung der Colon-Hydro-Therapie eine sehr angenehme Angelegenheit. Der Patient liegt bequem und ruhig auf der Seite in eine Decke eingekuschelt.
Das Spekulum, eine Art Kunststoffschlauch wird mit Hilfe eines Gleitgels sanft in den Enddarm eingeführt und verbleibt dort während der gesamten Behandlung. Durch dieses Spekulum wird nicht nur das reine Wasser eingeleitet, sondern auch alle Feststoffe, die aus dem Darm ausgespült werden ausgeleitet. Das speziell entwickelte Colon-Hydro-Gerät ermöglicht ein geschlossenes System, das direkt an Wasserzulauf und Abfluss angeschlossen ist. Ein Toilettengang ist also nicht notwendig. Alles ist sehr sauber, geruchsfrei und hygienisch.
Während des etwa einstündigen Spülvorgangs darf und soll sich der Patient entspannen. Dabei hilft auch die sanfte Bauchmassage, die der Therapeut normalerweise während der Behandlung ausführt. Mit gezielten Bewegungen kann der Behandler das Wasser in die verschiedensten Bereiche des Darms leiten und problematische Bereich ertasten und die Situation verbessern. Diese Massage hilft zusätzlich dem Darm, seine Bewegungen zu normalisieren. Vor allem Patienten mit Verstopfung und nervös bedingtem Reizdarmsyndrom genießen diese Behandlung besonders. Der Entspannung der Darmmuskulatur dient auch das auf ca. 41°C erwärmte Wasser, das zu Beginn der Behandlung in den Darm eingeleitet wird. Das Wasser weicht verhärtete Kot-Ansammlungen auf, damit diese sich anschließend einfach ausspülen lassen.
Dauer einer Colon-Hydro-Therapie
Je nach der gesundheitlichen Lage des Patienten, seiner Ernährungsweise und vor allem je nach Art der Beschwerden sollten mehrere, oft bis zu 15 Sitzungen eingeplant werden, um eine vollständige Beschwerdefreiheit zu erlangen.
Der Patient kann die Darmreinigung und Darmsanierung mit speziellen Maßnahmen zu Haue stark unterstützen. So sollte er begleitend zur Behandlung eine mehrwöchige Darmkur machen. Diese sieht neben der Einnahme von stark quellendem Flohsamen auch die Verwendung von Bentonit vor. Durch diese Substanzen können vor allem hartnäckige und alte Kotsteine sanft und wirkungsvoll gelöst werden, so dass sie dann später bei der Colon-Hydro-Therapie leichter erfasst und ausgespült werden können.
Der Darm wird in seiner Funktion zusätzlich unterstützt und entlastet, wenn die Therapie von einer basischen Diät begleitet wird. Während dieser sollte der Patient konsequent auf Alkohol, Zigaretten, Weißmehl, Süßstoffe, raffinierten Zucker und stark säuernde Speisen und Getränke verzichten. Stattdessen sollten Lebensmittel auf dem Plan stehen, die den Körper entsäuern und basisch wirken. Diese sind Gemüse, allen voran grüne Blattgemüse wie Spinat, Kohl, Mangold, Salat und viel andere. Aber auch alle anderen frischen Gemüse und viele Obstsorten sollten während dieser Zeit frisch und möglichst roh verzehrt werden. Alle eiweißhaltigen Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Hülsenfrüchte wenn möglich komplett vermeiden, zumindest aber sehr stark einschränken. Auch schwer verdauliche Speisen wie zum Beispiel Pilze sind einer Darmsanierung nicht zuträglich.
Eine Darmsanierung komplettieren
Bei der Darmsanierung wird nicht nur Kot aus dem Darm ausgeschieden. Auch Schleimhautbestandteile, Schlackestoffe, krank machende Bakterien, Pilze und auch ein Teil der gesunden Darmflora verlassen unseren Darm. Deshalb ist es sinnvoll, im Anschluss an eine Darmreinigung dafür zu sorgen, dass sich schnell wieder gesundheitsfördernde Mikroorganismen im Darm ansiedeln. Ein gesunder Lebensraum dafür ist ja nun wieder geschaffen. Stellt sich die natürliche Darmflora nämlich zu langsam ein, ist es möglich, dass krank machende Mikroorganismen den Platz zuvor schon besetzen. Doch dies macht es unserem Organismus nicht nur schwieriger, die zugeführten Nährstoffe optimal zu verwerten und aufzunehmen. Auch unser Immunsystem hat es unter solchen Bedingungen schwieriger, sich gegen mit der Nahrung aufgenommene Erreger auseinanderzusetzen.
Spezielle, hochkonzentrierte Präparate aus der Apotheke helfen dabei, die richtigen Bakterien und Co. in großen Mengen aufzunehmen. Diese lebenden Kulturen sind außerdem in der Lage, in großer Menge unseren lebensfeindlichen Magen zu passieren. Sie gelangen also sicher genau dorthin, wo sie hin sollen: in den Dickdarm.
Infos und Hilfsmittel zur Colon Hydro Therapie
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Autorin: Sandra Gross, Physiotherapeutin