Vorsorgeuntersuchungen werden in regelmäßigen Abständen während der Schwangerschaft durchgeführt und dienen zum einen dazu, dass er der Schwangeren gut geht, zum anderen wird die gesunde Entwicklung des ungeborenen Kindes im Auge behalten. Deswegen sollten die Vorsorgeuntersuchungen möglichst wahrgenommen werden, da ernsthaften Erkrankungen des Kindes oder möglichen Komplikationen entdeckt und behandelt werden können.
Insgesamt umfasst die Vorsorge 14 Termine beim Frauenarzt, in deren Rahmen die Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt werden. Die Untersuchungen werden von der gesetzlichen Krankenkasse unternommen, wodurch keine weiteren finanziellen Kosten mehr auf die Mutter zukommen. In der Regel sind auch Hebammen befugt, diese Vorsorgeuntersuchungen vorzunehmen, allein wegen den Ultraschalluntersuchungen wird aber ein Besuch beim Frauenarzt wieder nötig.
Die Ergebnisse, die aus den Vorsorgeuntersuchungen resultieren, werden in den einen so genannten Mutterpass geschrieben, der zu jedem Termin und zur späteren Entbindung mitgeführt werden sollte. In diesem kleinen Heft, das bei Feststellung der Schwangerschaft vom Frauenarzt ausgestellt wird, sind alle wichtigen Daten notiert.
Die Feststellung der Schwangerschaft in der ersten Vorsorgeuntersuchung
Nach einem positiven Schwangerschaftstest folgt meist der Gang zum Frauenarzt, der durch Blutentnahme und Ultraschall die Schwangerschaft endgültig bestätigt. Dieser Termin wird bereits als erste Vorsorgeuntersuchung gerechnet, denn der Arzt schaut, mittels eines vaginalen Ultraschalls, ob sich das Kind zeitgerecht entwickelt.
Neben der Bestimmung der Blutgruppe erfolgt auch eine Untersuchung des Blutes auf eventuell vorhandene Erkrankungen, wie AIDS, Toxoplasmose oder Hepatitis. Blutdruck und Gewicht der Mutter werden ebenfalls notiert, um einen besseren Überblick über den gesundheitlichen Allgemeinzustand zu erhalten.
Bei jeder weiteren Vorsorgeuntersuchung erfolgt eine Blutentnahme, um den genauen Hb-Wert zu bestimmen. Ebenso erfolgt die Untersuchung des Urins auf eventuelle Spuren von Eiweiß, Blut oder Nitrit, was auf eine angehende Schwangerschaftsvergiftung schließen könnte. Grundsätzlich unterliegen die Vorsorgeuntersuchungen den Mutterschaftsrichtlinien des Bundesauschusses der Ärzte und Krankenkassen, in denen genau festgelegt ist, was die Vorsorgeuntersuchungen genau umfassen sollen.
Ultraschalluntersuchungen gehören in diesen verbindlichen Maßnahmenkatalog und dienen dazu, die zeitgerechte Entwicklung des Kindes im Mutterleib zu dokumentieren und, gegen Ende der Schwangerschaft, die Lage des Ungeborenen zu bestimmen.
Drei große Ultraschalluntersuchungen sind während den 40 Wochen einer Schwangerschaft vorgesehen, bei denen das Kind vermessen wird, die Menge des Fruchtwassers und die Lage der Plazenta bestimmt wird. Diese Untersuchungen erfolgen normalerweise zwischen der 9. und 12. Schwangerschaftswoche, die zweite große Schallung zwischen der 19. und 22. Woche und die letzte Untersuchung zwischen der 29. und 32. Schwangerschaftswoche.
Regelmässige Kontrolle der Herztöne
Bei den Vorsorgeuntersuchungen stehen das Wohl von Mutter und Kind im Vordergrund. Gerade im letzten Drittel der Schwangerschaft, wenn das Ungeborene im Mutterleib ständig an Gewicht und Größe zunimmt, wird auch die Belastung für das Kind immer höher. Die Bewegungsfreiheit im Bauch ist eingeschränkt, da der Platz immer geringer wird. Deswegen ist es besonders wichtig, dem Kind im Mutterleib genügend Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, um möglichen Erkrankungen oder Komplikationen während der Geburt vorzubeugen.
Ab der 28. Schwangerschaftswoche kommt eine weitere medizinische Diagnosemöglichkeit hinzu: Das CTG. Das so genannte CTG, wobei das Kürzel für Cardiotokogramm steht, überwacht die Herztöne des Kindes bereits im Mutterleib und zeichnet im weiteren Verlauf der Schwangerschaft eine eventuell vorhandene Wehentätigkeit auf. Es gibt zwei Arten des Carditokogramms, ein externes CTG, das die Herztöne mit zwei Messfühlern auf der mütterlichen Bauchdecke abnimmt, sowie ein internes, das direkt in der Gebärmutter erfolgt.
Im Normalfall benutzen Frauenärzte das externe CTG, da es ausreicht, um die Herztöne über einen Zeitraum von 30 Minuten aufzuzeichnen. Ein CTG ist vollkommen ungefährlich für das ungeborene Kind. Mittels eines Senders werden Ultraschallsignale durch die Bauchdecke zum Herzen des Kindes gesendet, die vom Herzen sogleich wieder reflektiert und von der Sonde empfangen werden.
Im Gegensatz dazu kann das interne Cardiotokogramm nur angewendet werden, wenn die Fruchtblase bereits geplatzt ist. Eine Sonde wird durch vorsichtige Einführung in die Gebärmutter am Kopf oder Steiß des Kindes befestigt, wo dann die Herztöne direkt übertragen werden. Diese Methode ist exakter als das externe CTG, wird aber nur in Ausnahmefällen angewandt.