Wenn man unter einer Krebserkrankung leidet, kann es durchaus auch zu begleitenden Schmerzen kommen, die man unter dem Oberbegriff Tumorschmerzen sammelt. Diese Schmerzen treten etwa bei 60 Prozent aller Krebserkrankten auf, wobei man stets zwischen akuten und chronischen Schmerzen unterscheiden muss.
Früher wurden Tumorschmerzen nicht behandelt, da die Ärzte eine spätere Sucht nach Schmerzmitteln unterbinden wollten.
Heute weiß man allerdings, dass dieses Risiko mit der richtigen Behandlung sehr gering ist, so dass eine schmerzfreie Behandlung der Erkrankung inzwischen oberste Regel geworden ist.
Akute Tumorschmerzen entstehen zum Beispiel dann, wenn eine Verletzung vorliegt oder andere gefährliche Situationen für den Körper auftreten, sie sind eine Art Schutzmechanismus. In den meisten Fällen treten akute Schmerzen im Falle einer Krebserkrankung dann auf, wenn der Tumor an einer ungünstigen Stelle liegt und dort auf Nerven drückt oder Ähnliches. Meist sind beim akuten Schmerz die Auslöser leicht zu erkennen und man kann ihn daher oftmals nicht nur symptomatisch behandeln, sondern auch die Ursache beseitigen.
Chronische Tumorschmerzen treten recht häufig auf, weil es im Körper eine Art Schmerzgedächtnis gibt, das auch dann noch Impulse an das Gehirn aussendet, wenn der primäre Schmerz eigentlich schon lange vorüber ist. Diese anhaltenden Schmerzen, die man als chronisch bezeichnet, wenn sie länger als 6 Monate andauern, kann man durch verschiedene Schmerztherapien bekämpfen.
Ursachen für Tumorschmerzen am und im Körper
Es gibt zahlreiche verschiedene Ursachen für Tumorschmerzen, die man je nach Art und Lage des Tumors voneinander unterscheiden muss. Die Schmerzquelle an sich zu beseitigen ist nur eine Lösung gegen die Schmerzen, oft müssen auch begleitende Behandlungen durchgeführt werden. Häufige Ursachen für Tumorschmerzen sind zum Beispiel:
- Das Wachstum des Tumors und die Bildung von Metastasen
- Die Zerstörung von Knochen oder Weichteilen durch den Tumor
- Einwachsen in Organe, Quetschung der Organe
- Druck durch den Tumor auf Nerven und Sehnen
Es gibt grundsätzlich verschiedene Arten von Tumorschmerzen, die man unterscheiden muss, wenn man die Schmerzen erfolgreich behandeln möchte. Diese sind:
Echte Tumorschmerzen
Echte Tumorschmerzen entstehen durch den Tumor selbst oder durch die Bildung von Metastasen im Körper. Sie resultieren aus den Aussendungen der Schmerzrezeptoren im Körper und treten nur bei einigen Tumoren auf, bei anderen wiederum gibt es keinerlei echte Tumorschmerzen, was die rechtzeitige Diagnose der Tumore manchmal sehr schwer macht.
Knochen- und Weichteilschmerzen
Einige Tumore zerstören die Substanz der Knochen, was Schmerzen, aber auch eine erhöhte Anfälligkeit für Brüche zur Folge haben kann. Außerdem entstehen auch durch das Einwachsen in Gewebe wie Haut und Muskeln dumpfe Tumorschmerzen. Wird die Wirbelsäule von einem Tumor angegriffen, können dort auch Nervenwurzeln eingeklemmt werden, was ebenfalls massive Tumorschmerzen zur Folge haben kann.
Viszerale Schmerzen
Ein besonders schwieriger Fall sind viszerale Tumorschmerzen, die dann entstehen, wenn der Tumor zum Beispiel in innere Organe einwächst oder auf diese Druck ausübt, die selbst keine Schmerzrezeptoren haben. Diese Form der Tumorschmerzen kann je nach dem, an welcher Stelle der Tumor sitzt, entweder dumpf und drückend, aber auch krampfartig sein.
Außerdem sind viszerale Schmerzen meist sehr schwer zu lokalisieren, insbesondere auch deshalb, weil oftmals die Schmerzen an einer bestimmten Stelle der Haut wahrgenommen werden, unter der sich das eigentlich betroffene Organ befindet.
Hier gilt es die wirklich betroffene Region zu lokalisieren, um eine Behandlung mit Erfolg durchführen zu können.
Nervenschmerzen
Nervenschmerzen sind unter den Tumorschmerzen besonders häufig. Sie entstehen zum Beispiel dann, wenn der Tumor in Nerven einwächst, auf sie drückt oder sie sogar zerstört.
Allerdings kann es auch durch einige Behandlungsmethoden von Krebs zu diesen Schmerzen kommen. Wahrgenommen werden Nervenschmerzen in den betroffenen Regionen meist als brennend, stechend oder auch schneidend, wobei es durchaus sein kann, dass die Schmerzen nur anfallsweise auftreten, sie können aber auch permanent präsent sein.
Wie können Tumorschmerzen diagnostiziert und behandelt werden?
Die Diagnose von Tumorschmerzen ist nicht immer ganz einfach, besonders dann nicht, wenn die Erkrankung noch gar nicht bekannt ist, denn sehr oft sind die Schmerzen das erste Anzeichen der Erkrankung. Sie können aber auch erst im Verlauf einer bereits bekannten Tumorerkrankung auftreten, wenn die Krankheit weiter fortschreitet oder schon behandelt wird. In jedem Fall ist es aber sehr wichtig herauszufinden, was die Schmerzen auslöst und wo genau sie sitzen, denn nur so kann man sie auch erfolgreich behandeln. Hierzu gibt es verschiedene Methoden:
- Gründliche Anamnese
- Neurologische Untersuchungen
- Gründliche körperliche Untersuchung, unter Umständen auch Ultraschall und Röntgen
- Schmerzskala
- Schmerztagebuch
Primär ist bei der Behandlung von Tumorschmerzen natürlich immer die Ursache zu beseitigen, der Tumor also zu entfernen, die Metastasierung aufzuhalten und gegen die Erkrankung an sich vorzugehen. Allerdings ist das nicht immer auch in dem Maße möglich, in dem es nötig wäre. Deshalb gibt es verschiedene Schmerztherapien, die auf eine lange Dauer ausgelegt sind, und die man anwenden kann. Verschiedene Medikamente gegen Schmerzen, die unterschiedlich stark sein können, spielen dabei ebenfalls eine Rolle. Idealerweise ist die Behandlung dabei so aufgebaut, dass der Patient seine Dosis innerhalb eines Rahmens selbst an die aktuelle Art und Stärke der Schmerzen anpassen kann.
Wie gut oder schlecht die Erfolge bei einer Behandlung gegen Tumorschmerzen sind, hängt vor allem von der Grunderkrankung, aber auch von einer rechtzeitig begonnenen Therapie ab. Grundsätzlich gilt, dass man deutlich schneller mit Besserung oder gar Heilung der Schmerzen rechnen kann, wenn man besonders früh mit einer entsprechenden Schmerztherapie begonnen hat.
Bei einigen Formen von Tumorschmerzen kann man allerdings auch lindern und nicht ganz heilen, bei wieder anderen ist die Genesung von den Schmerzen komplett vom Verlauf der Krankheit an sich abhängig. Es ist wichtig, dass man diese Punkte mit seinem Arzt bespricht und sich auch in dieser Hinsicht eingehend beraten lässt, damit man als Patient weiß, woran man ist und was man selbst tun kann.
Grundsätzlich kann man Tumorschmerzen auch vorbeugen, wenn die Krankheit erkannt wurde, ehe Schmerzen auftreten. Dann kann man direkt mit einer Schmerztherapie beginnen und die entsprechende Dosis jeweils der Erkrankung anpassen. Bei einigen Krebsarten bleibt man aber auch komplett schmerzfrei. Grundsätzlich sollte man immer, wenn eine Tumorerkrankung vorliegt, alles wichtige zur Schmerztherapie mit dem Arzt besprechen und auch seine Ängste äußern. Es ist durchaus möglich, die Gabe von Medikamenten anzupassen, dass diese bereits wirken, ehe neue Schmerzen auftreten können, so dass man nicht noch durch die Schmerzen zusätzlich belastet wird.
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