Sport bei Krebs – macht das Sinn?

Eine der häufigsten tödlichen Erkrankungen unserer Zeit ist der Krebs. Jedoch kann man in Wirklichkeit nicht von „dem Krebs“ sprechen, denn dieser Formenkreis umfasst sehr viele sehr verschiedene Unterarten. Diese unterscheiden sich größtenteils auch sehr von ihrer Entstehung und auch in ihrem Verlauf.

In der Medizin spricht man bei der Vorbeugung gegen eine Erkrankung von einer Prävention. Dabei unterscheidet man drei Formen der Prävention, die Primär-, die Sekundär- und die Tertiärprävention. In der Krebsheilkunde versteht man unter der Primärprävention alle Maßnahmen, die dabei helfen, zu vermeiden, dass eine Krankheit, in diesem Fall eine Krebserkrankung auftritt. Vor allem Personen, bei denen Verwandte schon bestimmte Tumorarten ausgebildet haben, sind besonders gefährdet, selbst daran zu erkranken. Aber auch Arbeitnehmer, die mit krebsfördernden Stoffen zu tun haben, erleiden häufiger eine solche Erkrankung.

Wissenschaftler haben zu verschiedenen Krebsarten Studien durchgeführt, bei denen sie herausfinden wollten, inwieweit Sport das Entstehungsrisiko senkt. Tatsächlich konnten sie nachweisen, dass bei sportlich aktiven Menschen tatsächlich die folgenden Krebsarten deutlich seltener auftreten als bei bequemen Personen. Zu diesen gehört der Lungenkrebs genauso wie der Bauchspeicheldrüsenkrebs oder auch der Darmkrebs.

Doch auch bei hormonabhängigen Formen wie Brustkrebs und Prostatakrebs konnten sie nachweisen, dass Sport das Risiko einer Erkrankung klar senkt. Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind, diesen aber überwunden haben, tun gut daran, ein regelmäßiges Sportprogramm in ihren Alltag einzubauen. Denn nachweislich senkt die Bewegung die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem Rezidiv, also einem erneuten Ausbruch der Krankheit kommt. Hier dient Sport also als Tertiärprävention.

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Die Wirkung des Sports auf unser Hormonsystem

Namhafte Sportmediziner wie zum Beispiel Dr. Rainer Haarfeld werden gerne mit Aussagen wie dieser zitiert: „Körperliche Aktivität reguliert das gesamte Hormonsystem“. Doch was dies denn tatsächlich für unseren Körper bedeutet, ahnen die meisten Menschen noch nicht einmal. Auch wenn Geschlechtshormone wie Testosteron, Östrogen und Co. sicherlich die bekanntesten Vertreter ihrer Art sind, geht die Palette der wichtigen Botenstoffe noch sehr viel weiter. So regeln Hormone nicht nur unsere körperliche Erscheinung und den Fortpflanzungsapparate, sondern auch unser Seelenleben, Blutzucker, Hunger, Durst und vieles mehr.

Stimmt das ausgewogene Verhältnis zwischen den einzelnen Substanzen nicht in unserem Körper, so macht sich dies schnell bemerkbar. Dabei wirken sich sehr viele alltägliche Einflüsse oft sehr negativ auf unsere Hormonspiegel aus. Auch das Alter trägt seinen Teil dazu bei, dass manche Hormone nicht mehr oder nicht mehr ausreichend in unserem Körper zur Verfügung stehen. Doch regelmäßige Bewegung kann sehr wirkungsvoll dabei helfen, dass das richtige Maß an Hormonen in unserem Körper bereitgestellt werden. Vor allem das männliche Sexualhormon Testosteron wird beim Sport bereitgestellt und dies nicht nur bei den Herren der Schöpfung, sondern auch bei den Damen. Dieses bekannte Hormon bewirkt dabei sehr viel in unserem Körper. Vor allem in Verbindung mit dem wachstumssteigernden Hormon HGH und ausreichend Schlaf veranlasst es unseren Körper, vermehrt Muskelmasse aufzubauen. Außerdem helfen beide bei der Regeneration nach dem Sport.
Vor allem wer mindestens vier Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr isst und weit vor Mitternacht ins Bett geht, baut besonders schnell Muskelmasse auf. Denn diese Maßnahme kurbelt die HGH-Produktion im Körper geradezu an.

Wer einen höheren Anteil an Muskelmasse in seinem Körper hat, hat einen höheren Grundumsatz an Kalorien. Das macht gleich zweifach schöner. Der Körper erscheint gestreckt und strafft sich und dazu kommt, dass wir durch den erhöhten Umsatz bei gleicher Essmenge Gewicht verlieren können. Dazu hat Testosteron noch den angenehmen Nebeneffekt, dass es Lust auf Sex macht. Laut US-amerikanischen Studien haben Menschen beiderlei Geschlechts, die regelmäßig Sport treiben, etwa 30% mehr Sex als Bewegungsmuffel. Dies liegt nicht nur an der Libido steigernden Wirkung des Testosterons, sondern auch an der Tatsache, dass Menschen, die sich fit halten, meist viel zufriedener mit sich und ihrem Körper sind als andere.

Dopamin und Serotonin, die beiden berühmten Glückshormone werden immer dann vermehrt ausgeschüttet, wenn wir Spaß haben oder uns bewegen. Umso deutlicher wird die Wirkung auf unsere Laune, wenn wir es schaffen, uns mit Spaß zu bewegen. Dies bewirkt auch, dass wir bei der Bewegung das ein oder andere Mal doch mehr aus der Pust kommen, als wir das bei einer langweiligen Disziplin täten. Das Gute daran ist, dass auf diese Weise besonders viel Endorphin ausgeschüttet wird und sich unsere Stimmung nachhaltig verbessert.

Unser Hungergefühl wird maßgeblich von den Hormonen GHRELIN und Peptid YY bestimmt. Während das Wachstumshormon-freisetzende GHRELIN auch dafür sorgt, dass wir uns hungrig fühlen und Appetit bekommen, meldet uns ein erhöhter Peptid YY Spiegel, dass wir satt sind. Vor allem Ausdauersportarten, wie Laufen, Schwimmen, Langlauf und Radfahren lassen schon nach einer Stunde die Konzentration von GHRELIN sinken und die des Sättigung signalisierenden Peptid YY steigen.

Adrenalin ist den meisten Menschen besser als das Stresshormon bekannt. Dieses gehört zum Notprogramm, das wir zu Zeiten der Höhlenmenschen bekommen haben. Denn es wird in unserem Körper immer dann vermehrt ausgeschüttet, wenn Gefahr droht. Dann sorgt es dafür, dass sich alles in uns auf Kampf oder Flucht einstellt. Denn zu dieser Zeit waren diese beiden Reaktionen die Lösung für alle bedrohlichen Situationen. War der Angreifer eher klein, konnte man ihn bekämpfen, war er dafür zu groß, hieß es, die Beine in die Hand nehmen und so schnell wie möglich zu flüchten. Dementsprechend sind die Wirkungen dieses Hormons auf unseren Körper.

Alle Körperfunktionen, die weder zur Flucht noch zum Weglaufen dienten, wurden herunter gefahren, um die bereit stehende Energie den Muskeln von Armen und Beinen zur Verfügung zu stellen. So erweitern sich durch Adrenalin die Blutgefäße in den äußeren Bereichen des Körpers, also den Armen und Beinen, während unsere Verdauungsorgane in solchen Zeiten fast leer ausgehen. Der Blutdruck steigt und unsere Muskeln spannen sich an. Auf Dauer Zustände, die uns krank machen. Doch war die Ausschüttung des Adrenalins ursprünglich immer in Verbindung mit anschließender körperlicher Bewegung gedacht und diese Bewegung ist es, die den Adrenalinspiegel wieder schnell sinken lässt. Von Ärger mit dem Chef, Mobbing am Arbeitsplatz, Staus auf der Autobahn bei Termindruck und ähnlichen modernen Stress-Situationen, bei denen weder Flucht noch Kampf folgen, war in der Frühzeit der menschlichen Zivilisation noch lange nichts bekannt.

Das bedeutet besonders für gestresste Menschen, dass sie sich regelmäßig bewegen sollten, um sich vor Stressschäden wie Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes und vielen anderen zu schützen.
Vor allem Diabetiker profitieren allgemein sehr von regelmäßiger Bewegung, denn gut trainierte Muskeln sind in der Lage den Blutzuckerspiegel deutlich ausgeglichener zu halten. Sie verarbeiten nämlich den Zucker besser, als es ein untrainierter Körper kann. So können viele Menschen, die zu wenig Insulin produzieren, durch eine geeignete Ernährung und regelmäßig Bewegung ihre Medikamentenmenge deutlich senken. Einige schaffen es sogar, komplett auf Insulingaben verzichten zu können.

Auch Frauen, die einen Kinderwunsch haben, helfen ihrem Hormonhaushalt sehr, wenn sie sich sportlich betätigen. Vor und während der Schwangerschaft verhilft das dem Körper in der Balance zu bleiben. Sportliche Frauen sind allgemein körperbewusster und haben dadurch weniger Probleme mit Übergewicht, Besenreisern, schwachem Bindegewebe und schweren, dicken Beinen. Auch der Hormonhaushalt, der während und nach der Schwangerschaft kräftig durcheinander geraten kann, bleibt bei sportlich tätigen Frauen ausgeglichener. So kann frau aktiv gegen Kindbettdepressionen, schwachem Bindegewebe, Rückbildung und andere mit der Schwangerschaft einhergehende Probleme vorgehen.

Sie sehen also, auch unser Hormonsystem profitiert reichlich davon, wenn wir uns regelmäßig, aber mäßig bewegen, so drei bis vier Stunden Sport wöchentlich genügen dabei schon. An den Sport-freien Tagen genügt da auch schon ein ausgedehnter Spaziergang. Viele Tierheime freuen sich übrigens über fleißige Helfer und haben feste Zeiten, zu denen diese mit den vierbeinigen Insassen spazieren gehen. Die Freude eines Hundes beim Gassi gehen überträgt sich dabei leicht auf den Menschen und dessen Dankbarkeit ist Ihnen sicher.

Infos zur Vorbeugung von Krebs durch Sport

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