Der Name Szintigraphie kommt aus dem griechischen und bedeutet schreiben / zeichnen. Eine Myokardszintigrafie (früher: Myokardszintigraphie) ist eine ärztliche Untersuchung des Herzens. Dabei können Durchblutungsstörungen des Herzens erkannt und behandelt werden. Außerdem kann nach einem Herzinfarkt die Größe des Infarkts festgestellt werden.
Den Erfolg der medikamentösen Behandlung nach einem Infarkt kann der Arzt auch mit der Myokardszintigrafie erkennen. Stumme Infarkte sind solche, die der Patient nicht bemerkt, in der Szintigraphie aber gut erkennbar sind. Auch nach Bypass-Operationen wird mittels Myokardszintigrafie untersucht, wie die Operation verlaufen ist.
Diese Untersuchung wird unter Belastung durchgeführt, das heißt, der Patient muss sich körperlich anstrengen. Das kann auf einem Ergometer (entspricht dem Prinzip eines Fahrrades, wo verschiedene Schwierigkeitsstufen eingestellt werden können) gemacht werden. Sollte ein Patient körperlich nicht belastbar sein, also eine Untersuchung mit dem Ergometer unmöglich sein, kann der Arzt ihm Medikamente geben, die eine Belastung des Herzens simulieren.
Wenn der Patient an Durchblutungsstörungen an den Beinen leidet und die Ergometer Untersuchung daher schmerzhaft ist, bekommt er dieses Medikament über einen venösen Zugang. Die Dosis wird stetig leicht erhöht und der Patient spürt das als Herzklopfen oder Wärmegefühl im Kopf.
Vor der Untersuchung bekommt der Patient einen Zugang über die Vene gelegt. So kann der Arzt während der Untersuchung dem Patienten Mittel spritzen, die zum Untersuchen notwendig sind.
Myokardszintigraphie des Herzenz beim Facharzt
Bevor der Arzt mit der Untersuchung beginnt, führt er mit dem Patienten ein ausführliches Gespräch. Er wird auch fragen, ob der Patient Dauermedikamente einnimmt. Diese sollten dem Arzt mitgebracht werden, denn manche Medikamente vertragen sich nicht mit dem Medikament, das der Arzt für die Untersuchung dem Patienten spritzt. Im Zweifelsfalle darf der Patient eine gewisse Zeit vor der Untersuchung diese Medikamente nicht einnehmen, sondern erst dann, wenn die Untersuchung beendet ist.
Am Tag Untersuchung darf der Patient ein kleines Frühstück zu sich nehmen, jedoch kein Getränk das Koffein enthält. Koffein ist im Kaffee, schwarzem Tee, Schokolade und Cola enthalten. Bei der Untersuchung bekommt der Patient ein leicht radioaktives Medikament (meist handelt es sich dabei um Thallium) über die Vene gespritzt. Mit dem Blutstrom gelangt das Mittel in den Herzmuskel. Dort reichert es sich für ungefähr vier Stunden an. Mit einer Spezialkamera kann die Strahlung sichtbar gemacht werden.
Instrumente bei einer Myokardszintigraphie
Der Patient muss mit dem Ergometer fahren und ist dabei mit einem Blutdruckmessgerät und einem EKG (Elektrokardiogramm) verbunden. Am Ende vom Training, also wenn der Patient genug belastet ist, spritzt ihm der Arzt das Kontrastmittel. Dann muss sich der Patient auf eine Liege legen und wird dort mit der Spezialkamera untersucht. Die Kamera wandert automatisch um den Oberkörper des Patienten und macht Bilder vom Herzen aus verschiedenen Blickwinkeln. Das dauert ungefähr 20 Minuten. Danach macht der Patient drei Stunden Pause. In dieser Pause sollte er fettreiche Nahrung zu sich nehmen. Nach den drei Stunden legt er sich wieder unter die Kamera und die fertigt erneut Bilder an.
Anhand der Unterschiede zwischen Bildern, die unter dem Belastungszustand und dem Ruhezustand des Patienten gemacht wurden, kann der Arzt seine Diagnose stellen und mit dem Patienten ein ausführliches Gespräch über die Ergebnisse der Untersuchung sprechen. Das radioaktive Kontrastmittel ist sehr gering konzentriert und wird nach wenigen Stunden schon über den Magen – Darmtrakt ausgeschieden. So ist das Risiko für den Patienten nicht höher, als bei einem normalen Belastungs -EKG.
Normalerweise wird das radioaktive Medikament gut vertragen, allerdings kann es in Ausnahmefällen zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Bei vorliegender Schwangerschaft wird der Arzt die Untersuchung auf einen Termin nach der Geburt bzw. Stillperiode verschieben. Wenn die Frau stillt und eine Untersuchung notwendig sein sollte, muss sie das Stillen unterbrechen und die Milch bis 2 Tage nach der Untersuchung abpumpen und wegwerfen. Eine Myokardszintigrafie würde dem Patienten ungefähr 1500 Euro kosten. Diese Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.