Bei der Kokzygodynie handelt es sich um eine sehr schmerzhafte Erkrankung, die lokal auf den unteren Bereich der Wirbelsäule beim Steißbeins beschränkt ist. Frauen sind davon wesentlich häufiger betroffen als Männer, wobei die Erkrankung in argen Fällen auch chronisch verlaufen kann.
Insgesamt betrachtet tritt die Kokzygodynie allerdings sehr selten auf, was sie jedoch nicht minder beschwerlich macht. Um allen Betroffenen entsprechende Informationen bieten zu können, werden nachfolgend die wichtigsten Details zur Kokzygodynie präsentiert.
Ursachen der Kokzygodynie bei Menschen jeden Alters
Die Ursachen für die Kokzygodynie liegen hauptsächlich in Mikrotraumen, die sich im Bereich des Beckens entwickelt haben. Dies kann sich einerseits durch zu langes Sitzen ergeben, andererseits aber auch durch Verletzungen in der Beckenregion, die beispielsweise von Stürzen her rühren. Weitere Ursachen, die in einigen Fällen für die Kokzygodynie verantwortlich gemacht werden, sind Bandscheibenvorfälle, Tumore im Bereich des Steißbeins, Entbindungen und auch operative Eingriffe im Bereich des Steißbeins. Darüber hinaus können auch Fehlstellungen des Steißbeins oder verschiedene gynäkologische Erkrankungen eine Kokzygodynie auslösen.
Die Kokzygodynie kann vereinzelt auch als psychosomatische Erkrankung in Erscheinung treten, bei der dann optimalerweise die psychischen Ursachen näher erforscht werden müssen, um den ursprünglichen Grund endgültig aufklären zu können. Wichtig ist hierbei, dem Patienten nicht das Gefühl zu geben, dass er sich die Schmerzen nur einbildet, weil das zur Folge haben kann, dass sich dieser nicht ernst genommen fühlt und sich die Symptome unter dem Strich sogar noch verschlimmern.
Die Kokzygodynie ist hauptsächlich durch starke, stechende und brennende Schmerzen im Bereich des Steißbeins gekennzeichnet. Die Dauer der Schmerzen kann dabei bis zu mehrere Wochen erreichen, erreicht im Regelfall jedoch lediglich einige Tage. In sehr seltenen Fällen nimmt die Erkrankung auch einen chronischen Verlauf, was jedoch wirklich nur ganz selten vorkommt und die Behandlung ziemlich erschwert. Die Schmerzen äußern sich im Regelfall, wenn der Betroffene sitzt oder sich in der Bewegung zum Aufstehen befindet. Vereinzelt kommt es auch vor, dass die Kokzygodynie auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und bei der Stuhlentleerung verursacht. Weitere Symptome treten bei der Kokzygodynie im Regelfall nicht auf.
Da die Kokzygodynie recht eindeutige Symptome aufweist, kann mit einer einfachen Untersuchung und einer Aufnahme der Anamnese (Krankheitsverlauf) ein Anfangsverdacht relativ leicht erhärtet werden. Zusätzliche Methoden der Diagnose bestehen in einer Ultraschalluntersuchung im Bereich des Beckens und auch einer Computertomografie. Auf diese Weise können andere Erkrankungen ausgeschlossen werden, die ähnliche Symptome hervorrufen.
Da auch Tumore eine Kokzygodynie auslösen können, wird bei einem entsprechenden Verdacht ein Kontrastmittel verabreicht, mit dem es möglich ist, genauere Untersuchungen durchzufürhen. Da die Ursache zusätzlich auch im psychischen Bereich liegen kann, sollte dies bei der Diagnose entsprechend berücksichtigt werden. Oftmals findet dies in einem ausführlichen Gespräch statt, bei dem festgestellt wird, ob es sich bei dem Kokzygodynie-Fall um eine psychosomatische Erkrankung handelt.
Behandlung der Kokzygodynie
Die Behandlung der Kokzygodynie hängt immer ein bisschen davon ab, ob man organische Ursachen für die Erkrankung finden kann, oder nicht. Ist dies nicht der Fall, wird es schwierig, eine wirklich wirksame Therapie durchzuführen. Oftmals müssen die Betroffenen sich dann mit einer Linderung der Symptome zufrieden geben. Um dies zu erreichen, müssen die Schmerzen entsprechend vermindert werden. Eine Möglichkeit dabei ist das Spritzen von lokalen Betäubungsmitteln, die die betroffenen Stellen unempfindlich gegen Schmerzen machen.
Ein anderes großes Behandlungsfeld der Kokzygodynie besteht in der Physiotherapie, die einige Maßnahmen wie Akupunkturen hervorbringt und so ebenfalls die Schmerzlinderung vorantreiben kann. Auch Sitzringe oder Sitzkeile können bei den Beschwerden Linderung verschaffen.
Noch schwieriger ist es, die Kokzygodynie als psychosomatische Krankheit zu behandeln, da man dem Patienten auf behutsame Art und Weise klar machen muss, dass es keine organischen Gründe für die Erkrankung gibt. Es ist dabei sehr wichtig, dem Erkrankten das Gefühl zu vermitteln, ihn und seine Schmerzen ernst zu nehmen. Darüber hinaus sollte begleitend eine Psychotherapie durchgeführt werden, bei der auch der Betroffene merken soll, dass er den Schmerz auch von einer anderen Perspektive aus betrachten kann.
Um der Kokzygodynie vorzubeugen, sollte man optimalerweise versuchen, die potenziellen Ursachen regelmäßig abzuchecken und entsprechende Gegenmaßnahmen zu treffen. So können beispielsweise organische Probleme im Beckenbereich durch Vorsorgeuntersuchungen oftmals verhindert werden. Stürze und sonstige Verletzungen, die den Beckenbereich und das Steißbein betreffen könnten, sollten ebenfalls von einem Arzt untersucht werden, da sie sonst die Kokzygodynie auslösen könnten. Psychische Probleme sollten zudem intensiv behandelt werden, um die Kokzygodynie als psychosomatische Krankheiten einzudämmen.
Die Kokzygodynie ist eine seltene, aber sehr schmerzhafte Erkrankung
Auch wenn die Kokzygodynie sehr selten vorkommt, sollte man sie als Erkrankung dennoch ernst nehmen. Der Leidensdruck kann durch die starken Schmerzen mitunter nämlich äußerst hoch liegen und die Erkrankten zusätzlich psychisch belasten. Wer Symptome der Kokzygodynie an sich selbst bemerkt, sollte zudem schnellstens einen Arzt aufsuchen, um die Behandlung zu beginnen, da die Krankheit unbehandelt manchmal auch einen chronischen Verlauf nehmen kann, was sehr fatal für den Betroffenen ausfällt. Wer versucht, die ursächlichen Probleme regelmäßig zu behandeln, der kann mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass er mit der Kokzygodynie nicht in Berührung kommen wird.