Bockshornklee bzw. Bockshornkleesamen ist in Deutschland als Naturheilmittel bisher nur wenig bekannt. Bisher wissen fast nur Koch-Experten den Bockshornkleesamen als Bestandteil von Curry-Mischungen zu schätzen. Dabei spielt der Klee eine nicht zu unterschätzende Wirkung in der Naturheilkunde.
In Deutschland wird Bockshornkleesamen als Käse- und Brotgewürz sowie als Zusatz von stillanregenden Mitteln verwendet. Es kann aber auch als Salat genutzt werden.
Was ist Bockshornklee?
Bockshornklee ist ein Kraut, das bis zu 80 cm hoch werden kann, und an Orten mit lehmigen Böden und viel Sonne wächst. Er gedeiht vor allem in Südeuropa, Indien, dem Nahen Osten, Australien, China sowie Mittel- und Süddeutschland. In Indien und Marokko wird Bockshornklee regulär angebaut. Auch in Deutschland und Frankreich gibt es kleinere Anbaugebiete. Hier wird Bockshornklee für die Herstellung stillanregender Mittel angebaut.
Der Klee blüht in einzelnen oder paarweise angeordneten Blüten von April bis Juli. In den Blüten sind viele Samenanlagen enthalten. Charakteristisch für Bockshornklee ist der intensive Geruch.
Den Namen verdankt der Bockshornklee seinen Früchten, die von Juli bis September reifen. Die hornförmigen, schmalen Hülsenfrüchte erreichen eine Länge von bis zu 12 cm und sind recht auffällig. In ihnen befinden sich bis zu 20 Samen – der bekannte Bockshornkleesamen.
Anwendungsgebiete von Bockshornklee
Bisher sind noch nicht alle Wirkungen von Bockshornklee durch ärztlich belegte Studien nachgewiesen. Bewiesen ist jedoch die appetitfördernde Wirkung. Die Bitterstoffe und die ätherischen Öle im Bockshornklee regen den Fluss von Gallen- und Magensäften an. Dadurch wird der Appetit gefördert, was besonders bei Menschen mit Essstörungen oder gestörtem Geschmacks- bzw. Appetitempfinden hilfreich ist. Ein Esslöffel von dem Samen genügt, um den Appetit anzuregen.
Umgekehrt kann Bockshornklee auch den Appetit zügeln. Dazu werden ein paar Tropfen des Bockshornklees in Flüssigkeit gegeben und getrunken. Diese Mischung sättigt.
Menschen mit Haarausfall profitieren von der Wirkung des Bockshornklees. Als Spülung bzw. als Kur regt Bockshornklee zusammen mit Kokosöl da Haarwachstum an. Forschungsergebnissen zufolge kräftigen die Proteine des Bockshornklees die Haarwurzeln. Zusätzlich wird die Kopfhaut mit den Vitaminen B und C sowie mit Eisen versorgt.
In Deutschland wird Bockhornklee vorwiegend als Stilltee bzw. in Form von Kapsel verwendet. Durch den Bockshornklee werden die Prolaktin- und Östrogen-Produktionen angeregt, was zu einer gesteigerten Milchproduktion der Frau führt.
Auch bei Erkrankungen der Haut, der Atemwege, des Magen-Darm-Traktes, Muskel- und Gichtschmerzen oder bei Fieber zeigte Bockshornklee eine hohe Wirksamkeit. Außerdem erhöht Bockshornklee die Potenz durch die Steigerung der Testosteron-Produktion, verbessert das Blutbild und hilft sogar bei starkem Schwitzen und Diabetes. Bockshornklee kann damit als vielfältiges pflanzliches Heilmittel gelten, das auch in der Naturheilkunde Eingang findet.
Bockshornklee wirkt
- als Appetitzügler und -hemmer
- gegen Erkrankungen der Haut
- Milchflussanregend
- Haarwuchsanregend
- gegen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes
- bei Gicht
- Potenzsteigernd
- Blutbildverbessernd
- gegen starkem Schwitzen
- bei Diabetes
Gibt es Nebenwirkungen?
Massive bekannte Nebenwirkungen gibt es bei der Einnahme von Bockshornklee nicht. Empfindliche Menschen können bei der Einnahme von Bockshornklee leichte Beschwerden des Magen-Darm-Trakts bekommen. Bei einer äußeren Anwendung kann sensible Haut mit ungewollten Hautirritationen reagieren. Schwangere bzw. Stillende, Kinder und Jugendliche sollten gänzlich auf die Einnahme verzichten.
Studien zur langfristigen Anwendung von Bockshornklee existieren noch nicht. Daher ist eine langfristige Anwendung des pflanzlichen Mittels nicht zu empfehlen. Diabetiker, die Bockshornklee einnehmen, sollten dies nur unter ärztlicher Beobachtung tun. Bockshornklee kann den Blutzucker senken, was gerade bei Diabetes sehr gefährlich ist.
Studien beweisen Wirksamkeit
Inzwischen bewiesen einige wenige Studien die Wirksamkeit von Bockshornklee. So konnte in einer Doppelblindstudie mit 50 Parkinson-Erkrankten eine Besserung der Symptome beobachtet werden. Daher vermuteten die Wissenschaftler eine Verzögerung der Schädigung dopaminerger Nervenzellen durch die Pflanze.
Andere Studien belegten die Wirksamkeit bei Magen-Darm-Beschwerden und Hauterkrankungen. Damit wurde bewiesen, dass Bockshornklee gut bei Appetitmangel, Gewichtsverlust, Essstörungen, Geschwüren der Haut, Ekzemen und Hautentzündungen wirkt.
Bockshornklee kaufen
Bockshornklee gibt es in vielen Formen und Arten zu kaufen. So kann Bockshornkleesamen gekauft und selbst gezogen werden. Auch in Form von Kapseln, Gewürz oder getrocknet ist Bockshornklee verfügbar.
Die Produkte sind in Reformhäusern, Supermärkten, Bio-Märkten und einigen Apotheken verfügbar. Der Erwerb über Online-Shops ist ebenfalls möglich.
Bockshornklee – Heilmittel oder nicht?
Es existieren zwar nur wenige ärztlich belegte Studien zur Wirksamkeit von Bockshornklee. Diese belegten aber eindeutig die heilende Wirkung bei Hauterkrankungen und Magen-Darm-Beschwerden.
Einige Naturheilkundler führten eigenständig Studien durch, die die positive Wirkung von Bockshornklee bei Haarausfall belegen. Diese Studien sind allerdings nicht ärztlich belegt und damit nicht 100 %ig aussagekräftig.