Die Erziehungsmaßnahme Bestrafung erfolgt als Konsequenz auf ein falsches Handeln. Mit dieses Erziehungsmaßnahmen verfolgen Erziehungsberechtigte das Ziel, dass sicher die Kinder ihrer unrechten Handlung bewusst werden und erkennen dass sie dafür bestraft werden.
Dadurch lernen die Kinder was richtig und was falsch ist, sie werden in Zukunft ihren Entscheidung unter dem Wissen der Konsequenzen treffen. Dies führt jedoch in der Regel nicht dazu, dass Kinder das unerwünschte Verhalten ablegen, je nach Alter und Entwicklungsstand versuchen die Kinder nur eine Bestrafung zu umgehen. Ein t ypisches Beispiel hierfür ist schon das Kindergartenkind, das beispielsweise das Verbot zu naschen anfänglich akzeptiert, aber in einem unbeobachteten Momenten heimlich in die Schokoladendose greift.
Ähnlich verhält es sich bei Teenagern, die ihren Partner nicht treffen dürfen. Teilweise wird diese Verbot zwar stillschweigend hingenommen, aber trotzdem nicht akzeptiert. Unter Anwendung von Lügen wird der Jugendliche in den meisten Fällen trotzdem seinen Willen durchsetzen. Ebenso kann eine Bestrafung zu einer Trotzreaktion oder auch zu einem aggressiven Verhalten führen. Im schlimmsten Fall ist es sogar möglich, dass es zu einem Vertrauensbruch kommt und das Kind beziehungsweise der Jugendliche sich seinen Eltern nicht mehr anvertrauen kann. So ist es beispielsweise möglich, dass sich das schwangere 14-jährige Mädchen sich ihren Eltern nicht öffnet, da sie sich heimlich und trotz Verbot mit ihrem Freund getroffen hat. Aus Angst vor der Reaktion teilt sie ihre Schwangerschaft nicht mit bis die Eltern sie darauf ansprechen. In den meisten Fällen ist dann keine Abtreibung mehr möglich.
Eine Bestrafung ist somit nicht einfach, damit sie nicht zu den bereits genannten Problemen führt sollte die Bestrafung immer angemessen sein. Hierbei ist natürlich keine genaue Definition über eine Angemessenheit möglich, sie muss aber immer kind- und fallbezogen sein. Trotzdem gibt es natürlich einige Richtlinien für eine altersgerechte Bestrafung.
Die richtige Bestrafung
Damit die Bestrafung als Möglichkeit der Erzielung die gewünschte Wirkung erzielt, müssen einige Regeln eingehalten werden. Wichtig ist es, dass die Bestrafung immer altersgerecht ist. Gerade bei kleinen Kindern ist darauf zu achten, dass sie ihr Fehlverhalten erkennen und dieses auch begründet wird. Wenn ein Kind nicht weiß warum es bestraft wird, wird es nicht die Einsicht finden. Ebenso sollten den Kindern Alternativen aufgezeigt werden, Kinder müssen also wissen warum ihr Verhalten in einer bestimmten Situation falsch war und was sie das nächste Mal besser machen können. So wäre es im Beispiel mit der Schokolade denkbar, dem Kind zu erklären, warum viel Schokolade essen ungesund ist. Trotzdem ist ein komplettes Süßigkeitsverbot unangemessen, es ist sinnvoller, Regelungen über die Häufigkeit des Verzehrs zu treffen. Ein striktes Verbot wird langfristig immer zur Hintergehung führen, dass heißt das Kind heimlich seinen Willen durchsetzt.
Wenn aber auf die Bedürfnisse und Wünsche des Kindes angemessen eingegangen wird, ist nur selten eine Bestrafung notwendig. Im Beispiel des Teenagers wäre denkbar, dem Mädchen die Treffen mit ihrem Freund zu erlauben, aber feste Regeln zu vereinbaren. Feste Regelungen bedeuten in diesen Zusammenhang beispielsweise, dass sich die Jungendlich nur tagsüber und an gutbesuchten Plätzen treffen dürfen. Das Ausmaß der Bestrafung im Fall eines Regelverstoß sollte bereits vorab festgelegt werden. Bei einem Regelverstoß ist es wichtig, dass die Bestrafung konsequent und unverzüglich durchgesetzt wird.
Die Wahl der Bestrafungsmethode
Eine Bestrafung sollte immer den Regelverstoß angemessen sein. Ein kleines Vergehen wie beispielsweise eine geringe Unpünktlichkeit sollte nie zu einer unangemessen Bestrafung führen, anstatt eines zweiwöchigen Hausarrest wären beispielsweise ein oder zwei Tage Handy- oder Fernsehverbot angemessen.
Bevor ein solch kleiner Regelverstoß jedoch bestraft wird, sollten Eltern mit ihren Kindern den Grund für den Verstoß gegen eine Abmachung klären. Unter Umständen hat das Kind die Situation nicht zu vertreten, da beispielsweise der Bus oder die Bahn unpünktlich war. In einem solchen Fall ist es auch denkbar von einer Bestrafung abzusehen und das Kind darauf hinzuweisen, dass es beim nächsten Mal zumindest anrufen soll.
Kleine Vergehen sollen also geringfügig bestraft werden, größere Vergehen benötigen natürlich einer härteren Bestrafung. Anderenfalls würden die Kinder aus der Bestrafung nicht lernen, dass ihr Handeln weitreichende Konsequenzen mit sich zieht. Eine Bestrafung sollte aber im gewaltfrei und sachlich erfolgen, anderenfalls werden den Kindern falsche Ideale vermittelt. In Bezug auf Regeln sei aber noch einmal erwähnt, dass Eltern ihren Kindern ein Vorbild sein müssen und dass Kinder Regeln auch nur einhalten werden, wenn es ihnen durch die Eltern vorgelebt wird.