Ein aggressives Verhalten ist eine Verhaltensstörung beziehungsweise Verhaltensauffälligkeit. Eine Verhaltensauffälligkeit wird diagnostiziert, in dem das Verhalten einer Person mit den anderer gleichaltrigen Personen in ähnlichen Situationen verglichen wird. Falls dieses oft und erheblich von denen der anderen Personen abweicht, liegt unter Umständen eine Verhaltensauffälligkeit vor.
Verhaltensstörung umfassen in der Regel die selben Kriterien wie die Verhaltensauffälligkeit jedoch ist die Intensität und auch Häufigkeit stärker. Bereits im Kindergartenalter fragen sich Erzieher aber auch Eltern häufig, ob bei einem Kind, welches andere oft schlägt, ein aggressives Verhalten vorliegt. Um dies zu beurteilen, bedarf es einer Betrachtung der äußerlichen Umstände.
Gerade Veränderungen in der Lebenssituation eines Kindes beispielsweise durch Scheidung oder Geburt eines Bruders oder einer Schwester können zeitweilig zu Verhaltensveränderungen führen. Dies ist unterer anderem mit einer innerer Wut oder dem Gefühl allein gelassen zu werden zu begründen.
Falls jedoch diese Verhaltensveränderung über einen längeren Zeitraum auftritt, sollte eine professionelle Beratung in Anspruch genommen werden. In der Verhaltenstherapie wird davon ausgegangen, dass dieses Verhaltensmuster den Kindern vorgelebt und sie so geprägt wurden. Diese Prägung kann durch das Elternhaus aber auch durch Medien wie beispielsweise das Fernsehen erfolgen.
Bereits kleine Kinder ahmen ihre Bezugspersonen nach, diese Nachahmung ist auch die Grundlage für die Verhaltenstherapie. Durch eine Veränderung des äußeren Umfelds kann das Verhalten von Kindern positiv geprägt werden, hierfür empfiehlt es sich beispielsweise, Kinder für gutes Verhalten zu loben und negatives Verhalten zu ignorieren. Ebenso kann ausreichend Sport und Bewegung aber Bewegungsfreiraum in der heimischen Wohnung eine Ausprägung des aggressiven Verhaltens umgehen beziehungsweise mindern.
Einteilungsmöglichkeiten des aggressiven Verhaltens
Das Ziel jeglichen aggressiven Verhaltens ist in der Regel eine zweite zu schädigen. Diese Schädigung kann physisch, verbal aber auch psychisch geschehen. Das physische aggressive Verhalten beinhaltet die körperliche Verletzung, beispielsweise in Form von schlagen, beißen und treten. Bei der verbalen Aggression hingegen wird eine zweite Person direkt beschimpft, aber auch Äußerungen gegenüber Dritten in Form von Lästern sowie das Verbreiten von Gerüchten ist eine Art des verbalen aggressiven Verhaltens.
Die dritte Form des aggressiven Verhaltens ist der Rückzug beispielsweise in Form der Ignoranz. Das aggressive Verhalten kann sich jedoch nicht nur gegen eine zweite Person sondern auch gegen sich selbst oder gegen Gegenstände richten. So ist es beispielsweise denkbar, dass ein aggressives Kind im Wutanfall Dinge zerstört oder sich selbst schädigt.
Aggressionen können nicht nur bezüglich der Form der Ausprägung, sondern auch in Hinsicht auf die Bemerkbarkeit unterschieden werden. So sieht die Verhaltensforschung eine Unterscheidung zwischen der offenen, der verdeckten und der stellvertretenden Aggressionen vor. Die offene Aggression ist vor allem bei Kindern zu finden, sie verstecken diese nicht und zeigen ihren Unmut.
Erwachsene hingegen nehmen sich häufiger der verdeckten Aggression an, verteidigen das beispielsweise als Erziehungsmaßnahme. Die verdeckte Aggression ist im Gegensatz zur offenen Aggression nicht so offensichtlich und wird aus diesem Grund von der Gesellschaft eher toleriert. Die stellvertretende Aggression beruht in den meisten Fällen auf den beiden zuvor genannten Arten, das schwächere angegriffene Opfer überträgt dabei seine Wut auf einen dritten unabhängigen Part. Dieses Phänomen ist beispielsweise häufig bei Kindern mit kleineren Geschwistern nach einem Streit mit den Eltern anzutreffen.
Aggressives Verhalten bekämpfen
Die Wissenschaft ist sich noch uneinig, ob ein aggressives Verhalten vererbet werden kann. Nachweisbar ist jedoch ein negatives Umfeld mit einem hohen Aggressionsanteil die Aggressivitätsbereitschaft bei Kindern erhöhen kann, aus diesem Grund sollten Eltern ihren Kindern immer ein Vorbild sein. Eine frühzeitige Bekämpfung der Symptome kann dieses Aggressionspotential sehr weit verringern, hierzu bedarf es jedoch oft Hilfe von außen.
Als erste sollten die Situationen analysiert werden, die zu einer Anstauung von Aggressionspotential führen und diese dann gezielt zu abzubauen. In den Moment wo das Kind Aggressionen aufbaut, kann Körperkontakt und die Wahl ein paar leiser beruhigender Worte sehr hilfreich sein. Durch das leise Sprechen ist auch das Kind gezwungen seinen Ton anzupassen, anderenfalls kann es den Erwachsenen nicht hören. Ebenso kann eine körperliche Auslastung wie Sport aber auch das Spaziergehen mit dem Hund für einen Ausgleich sorgen und so das aggressive Verhalten bekämpfen.