Askariasis – Spulwurmbefall

Bei der Krankheit Askariasis handelt es sich um einen Befall mit Spulwürmern. Die Erkrankung ist weltweit verbreitet und kommt sehr häufig vor. In Ländern mit besonders schlechten hygienischen Bedingungen kommt die Erkrankung deutlich häufiger vor, als in den Industrieländern. Etwa ein Viertel der Weltbevölkerung ist von Spulwürmern befallen.

Die Würmer fühlen sich in „schmutziger“ Umgebung besonders wohl. Kinder sind deutlich stärker gefährdet, als Erwachsene. Da die Würmer besonders produzierfähig sind, besteht die Gefahr bereits bei einem einzigen Kontakt mit unsauberen Lebensmitteln sehr große Mengen Eiern aufzunehmen. Ein einziger Spulwurm produziert sage und schreibe rund 200.000 Eier pro Tag!

Mit guten Hygienemaßnahmen kann man Spulwurmbefall grundsätzlich sehr gut vorbeugen. Hierbei muss man es mit der persönlichen Hygiene jedoch nicht übertreiben. Häufiges Händewaschen und das Waschen von Obst und Gemüse reichen völlig aus, diese in subtropischen und tropischen Ländern besonders.

Ursachen der Askariasis

Askariasis wird vom Erreger Ascaris lumbricoides verursacht. Der Spulwurm wird etwa 25cm lang und hat eine Lebensdauer von etwa einem Jahr. Die Übertragung erfolgt Hand-zu-Mund. Soll heißen, man nimmt die Wurmeier auf, indem man ungewaschenes und ungeschältes Obst und Gemüse verzehrt. Kinder können die Wurmeier auch beim Spielen mit Erde aufnehmen.

Der Weg, den die Infektion nimmt, ist ein Teufelskreis. Unreife Wurmeier werden von – infizierten – Menschen mit dem Stuhl ausgeschieden. Dieser kommt mit Erde in Berührung, hier reifen die Eier, um dann den Kontakt zum Obst und Gemüse zu suchen. Durch den Verzehr von unsauberem Obst und Gemüse nimmt man die Wurmeier auf. Diese gelangen in den Magen-Darm-Trakt. Im Dünndarm herrschen ideale Bedingungen für den weiteren Reifeprozess der Wurmeier. Im Dünndarm schlüpfen die Larven, durchbrechen die Darmwand und gelangen so in den Blutkreislauf.

Ihren Weg zur Lunge und den Atemwegen finden die Larven durch den Blutfluss. Der Kreislauf geht weiter, indem man die Erreger abhustet und wieder schluckt. Im Verdauungstrakt reifen die Larven zu Würmern heran, diese legen im Darm ihre Eier ab, die dann mit dem Stuhl wieder ausgeschieden werden.

Je nach Menge der aufgenommenen Erreger können sich unterschiedliche Ausprägungen der Symptome zeigen. Ist der Befall nur gering, bleibt die Erkrankung ohne Symptome. Wahrnehmbare Beschwerden treten nur bei starkem Befall auf. In sechs bis acht Wochen reifen die Larven zu geschlechtsreifen Würmern heran. Die Beschwerden, die sich bei starkem Befall zeigen, können sich in Bronchitis, Durchfall, Darmkoliken, Appetitlosigkeit, allergischen Hautreaktionen und Atembeschwerden äußern. Selbst die Atembeschwerden können als allergische Reaktion angesehen werden. Fieber, starkes Husten mit blutigem Auswurf können ebenfalls auf einen Spulwurmbefall hindeuten. Beschwerden im Bauchraum können auch auf Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis), Darmverschluss (Ileus), oder Bauchfellentzündung (Peretonitis) hindeuten.

Diagnose und Therapie der Askariasis nach Erregernachweis

Für die Diagnose ist der Erregernachweis erforderlich. Wurmeier lassen sich im Stuhl nachweisen, und auch im Blut finden sich spezifische Antikörper. Eine Erhöhung der weißen Blutkörperchen weist auch auf eine Erkrankung hin. Es ist wichtig, dass die Patienten darüber klar werden, dass sie Wurmeier ausscheiden und somit die Erkrankung verbreiten. Die Therapie hat das Ziel die Symptome zu lindern und die Parasiten zu zerstören.

Für die Zerstörung der Erreger werden spezielle Antibiotika eingesetzt. Außerdem gilt es, vorbeugende Maßnahmen zu treffen, um die Weitergabe der Wurmeier zu verhindern. Spulwurmbefall kann Darmverschluss verursachen. Hierzu kommt es, wenn die Erkrankung unbehandelt bleibt und die Larven zu Würmern heranwachsen können. Spulwürmer erreichen eine beachtliche Länge von 20-30cm und können sich im Darm verknäueln. Dies verursacht dann den Darmverschluss. Ein Darmverschluss kann nur operativ beseitigt werden. Zu den weiteren Maßnahmen zählt die Aufklärung von Kindern. Diese müssen sich darüber im Klaren sein, dass in Erde, wie im Sand Gefahren lauern können. Schmutzige Hände deshalb nicht in den Mund nehmen, sondern gründlich waschen.

Bei geringem Befall ist der Verlauf mild und komplikationslos. Häufig kommt es vor, dass Patienten, die nur schwach von Spulwürmern befallen sind, keine Symptome zeigen. Bei schwerem Wurmbefall können jedoch Komplikationen auftreten, wo oft nur noch eine Operation helfen kann. Wenn sich mehrere Spulwürmer im Darm ineinander verknäueln kann es zum bereits erwähnten Darmverschluss kommen. Auch kann ein Verschluss der Gallenwege als Komplikation die Folge sein. Die Heilungschancen sind im Allgemeinen sehr gut. Wichtig ist jedoch, dass man die Symptome nicht leichtfertig verharmlost, sondern bei Auftreten von Beschwerden ein Arzt aufgesucht wird. Nur so kann eine rechtzeitige Therapie Schlimmeres verhindern.

Als vorbeugende Maßnahme gilt: häufig die Hände zu waschen, insbesondere in Gegenden, wo sonst schlechte, oder mangelhafte hygienische Bedingungen herrschen. Kindern muss unbedingt eingeschärft werden, nach dem Toilettengang gründlich die Hände zu waschen. Hände waschen muss gelernt sein. Zeigen Sie Ihren Kindern immer wieder, wie man sich die Hände richtig wäscht. Nämlich mit Seife und warmem Wasser. Kinder sind durch ihr Spielverhalten besonders gefährdet, von Spulwürmern befallen zu werden. Ermahnen Sie Ihre Kinder immer wieder, durch Erde, oder Sand verschmutzte Hände nicht in den Mund zu nehmen. Waschen Sie Obst und Gemüse stets unter fließendem Wasser ab.

Quelle: Hajnalka Prohaska

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