Schmerzen sind etwas, was den Menschen gesundheitlich negativ beeinflusst. Natürlich haben Schmerzen auch immer eine Ursache. Wenn die Ursache, also das Krankheitsbild, diagnostiziert werden kann, gibt es verschiedene Möglichkeiten, Anwendungen und Therapien, die Schmerzen zu lindern oder zu beseitigen. Viele Behandlungsmethoden haben sich dauerhaft bewährt und werden gezielt zur Schmerzbekämpfung angewandt.
Für die Behandlung von chronischen Erkrankungen, wie Fibromyalgie und rheumatische Erkrankungen, aber besonders auch im Bereich der Onkologie, wird die Therapieform Hyperthermie eingesetzt.
Hyperthermie wird aus dem griechischen mit Überwärmung übersetzt und bedeutet so viel wie Heilen mit Wärme. Im Sinne der Medizin bedeutet Hyperthermie, dass mit physikalischen Methoden durch passive Überwärmung einzelner Körperpartien oder des ganzen Körpers dem Körper von außen Wärme zugeführt wird oder direkt in das Gewebe induziert wird. Durch die dem Körper zugeführte Wärme wird die Durchblutung angeregt und die Immunzellen werden aktiviert.
Die Wärme erzeugt eine höhere Temperatur des Körpers, mit dem Resultat, dass durch das Schwitzen und die Flüssigkeitsabgabeüber die Haut auch Giftstoffe ausgeschieden werden. Gerade im Bereich der Naturheilkunde wird die Hyperthermie angewandt und ihre positive Wirkung genutzt.
Die Anwendung der Ganzkörper Hyperthermie bei Schmerzen
Es gibt zwei Formen von Hyperthermie, die regionale und die Ganzkörper Hyperthermie.
Bei der regionalen Hyperthermie wird der betreffenden Körperregion durch elektromagnetische Wellen Wärme von außen zugeführt. Durch das Ansteigen der Körpertemperatur wird der Heilungsprozess begünstigt und Schmerzen gelindert oder ganz ausgeschaltet.
Die Ganzkörper Hyperthermie wird erfolgreich bei Tumorpatienten in der Onkologie angewandt, und zwar hauptsächlich nach der Primärbehandlung im tumorfreien Stadium. Die angewandte Therapie erhält und verbessert die Lebensqualität, da sie unter anderem Schmerzen reduziert und das Immunsystem stärkt.
Auch die Stimmungslage verbessert sich deutlich. Die Ganzkörper Hyperthermie ist eine gut verträgliche Überwärmungstherapie. Mit Infrarot-A-Strahlung wird die Körpertemperatur berührungsfrei und schonend auf 38,5 Grad bis 40,5 Grad maximal erhöht. Das nach Dr. Heckel benannte Überwärmungsbett besteht aus einem Strahlergehäuse. Die vier Infrarot-A-Strahler sind einzeln zuschaltbar und mit ganz speziellen Reflektoren ausgestattet. So wird eine totale Reflektion aller Strahlen ermöglicht. Die flexible Kabine, in der der Patient liegt, ist aus innen verspiegelten, wärmedämmenden Folien. Die Folien sind mit praktischen Klettverschlüssen abgedichtet und leicht von außen oder innen zu öffnen. Durch die durchsichtige Kabinendachöffnung wird die Luftzufuhr und der Sprech- und Sichtkontakt gewährleistet und reguliert.
Außerdem ermöglicht sie den Sprech- und Sichtkontakt zwischen Arzt und Patient. Selbstverständlich wird der Patient während der gesamten Behandlung überwacht und Körpertemperatur, Pulsfrequenz, Blutdruck und Sauerstoffgehalt seines Blutes gemessen. Damit der Flüssigkeitsverlust ausgeglichen wird, erhält der Patient bei Bedarf Sauerstoffinhalationen und Getränke. Die Behandlung dauert insgesamt etwa 5-6 Stunden. Nach dieser Behandlung werden dem Patienten Entspannungsverfahren angeboten. Jeder Behandlungszyklus umfasst etwa 10-15 einzelne Behandlungen 1 bis 2mal pro Woche oder in Abständen von 2 bis 4 Tagen. Nach den Behandlungen fühlt sich der Patient besser und auch sein Schmerzzustand hat sind deutlich verbessert.
Ganzkörper Hyperthermie mit Sauerstofftherapie auch bei chronischen Schmerzen
Fieber, also eine erhöhte Körpertemperatur, regt den Stoffwechsel an. Die erhöhte Körpertemperatur erhöht die Blutzufuhr zu allen Geweben und Organen und verbessert deutlich die Sauerstoffzufuhr. Außerdem regt sie das Immunsystem positiv an und entgiftet den Körper von Stoffwechselprodukten. Die erhöhte Körpertemperatur beeinflusst die Heilung von chronischen Erkrankungen und entspannt Gefäße und Muskulatur. Gerade bei chronischen Entzündungen, wie Nebenhöhlenentzündung und Bronchitis, Asthma bronchiale, Nierenbeckenentzündung, Blasenentzündung und Prostatitis bringt diese Behandlungsmethode schnelle Linderung der Schmerzen, die mit diesen Erkrankungen verbunden sind, denn die Ganzkörper Hyperthermie wirkt sich regulierend und normalisierend aus.
Patienten mit rheumatischen Beschwerden wie Arthrosen, Weichteilrheumatismus oder schmerzhaften Verspannungen in Gelenken und Muskeln hilft die Therapie bereits bei einer Körperkerntemperatur von 38,5 Grad. Die milde Ganzkörper Hyperthermie wird zur Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens und zur Entspannung angewendet. Verspannungen in Gelenken und Muskeln werden gelöst und Schmerzen werden erträglicher und gelindert. Auch als Rehabilitation nach Sport- und anderen Verletzungen ist die Ganzkörper Hyperthermie die bessere Alternative zu Medikamenten. Da die Temperaturen nicht sehr hoch sind, hinterlässt die Therapie nur selten Nebenwirkungen.