Die Stoffwechselstörung mit dem Namen Morbus Meulengracht, auch Gilbert-Syndrom genant, ist weit verbreitet. Betroffene wissen oft gar nicht, dass sie darunter leiden. Entdeckt wurde die Krankheit von dem Dänen Einar Meulengracht, daher auch der Name. Ein Namenszusatz der Erkrankung lautet juvenilis. Das bedeutet, dass junge Menschen stärker von der Stoffwechselstörung betroffen sind. Die Leber kann bei Morbus Meulengracht nicht immer den roten Blutfarbstoff abbauen. Deswegen findet man im Blut zeitweise einen erhöhten Bilirubinwert fest. Äußere Zeichen des Morbus Gilbert Meulengracht sind eine leichte Gelbfärbung des sonst weißen Augapfels. In besonders schlimmen Fällen kann sich auch die Haut gelblich färben.
Wie wird Morbus Gilbert Meulengracht festgestellt?
In erster Linie erkennt man die Krankheit am Blutbild. Der Bilirubinwert steigt nicht über maximal 6 mg/dl. Das kann allerdings auch andere Ursachen haben, daher sind weitere Untersuchungen notwendig, um Morbus Meulengracht festzustellen. Durch eine Ultraschalluntersuchung werden die inneren Organe untersucht, um eine andere Krankheit mit den gleichen Symptomen, auszuschließen. Endgültige Gewissheit gibt nur eine Genuntersuchung. Liegt ein Defekt im Promoter UDP GT1A1 vor, ist es sicher, dass man an Morbus Meulengracht erkrankt ist. Diese Untersuchung wird nur selten durchgeführt, da die Krankheit harmlos ist. Es ist erwiesen, dass Männer häufiger von Morbus Meulengracht betroffen sind, als Frauen.
Beschwerden und Therapiemöglichkeiten bei Morbus Meulengracht
Zu dem typischen Anzeichen der Gelbfärbung der Augen oder der Haut können noch Magenbeschwerden hinzukommen. Betroffene klagen auch über Müdigkeit, Problemen bei der Konzentration sowie Antriebslosigkeit. Die Symptome treten in Schüben auf, nämlich dann, wenn der Bilirubinwert wieder einmal besonders hoch ist. Sobald er sich wieder erholt, sind die Beschwerden vorbei. Hormonelle Veränderungen beeinflussen den Krankheitsverlauf. Therapiert werden kann und muss die Stoffwechselerkrankung Morbus Meulengracht nicht. Vielmehr sollte man regelmäßige Mahlzeiten einnehmen und auf Diäten verzichten.
Eine Medikamenteneinnahme sollte vorher mit dem Arzt besprochen werden, da Inhaltsstoffe von diversen Schmerzmitteln sich negativ auf den Krankheitsverlauf auswirken können. Auf das Trinken von Alkohol sowie das Rauchen sollten Personen, die an dem Gilbert-Syndrom leiden, vermeiden. Infektionen und unregelmäßige Schlafenszeiten können einen Krankheitsschub auslösen.